Ein paar Gedanken, die von einer Foto-Reihe inspiriert wurden und als Comeback zu meinem Blog dienen:
Schon seit ich ziemlich jung war, waren mir gewisse sexuelle Szenen und Anspielungen im Fernsehen sehr unangenehm. Als ich etwa 16 war, habe ich zum ersten Mal eine Szene mit einer nackten Frau gesehen, die das Gefühl nicht bei mir hervorgerufen hat. Damals konnte ich nicht sagen, warum. Heute weiß ich, es lag daran, dass sie nur durch ihre Wohnung lief und geduscht hat und die Kamera keinen Close-Up auf gewisse Körperstellen gemacht hat und sie in der Dusche keine ekstatische Performance abgegeben hat.
Kurz: Ich habe ein Problem damit, wenn mir ein Film oder eine Szene eine sexuelle Sichtweise aufzwingt. Denn ein nackter Körper an sich ist nicht sexuell. Der Kontext macht’s.
Damit will ich nicht sagen, dass einem Nacktheit (sowohl die anderer Menschen als auch die eigene) nicht unangenehm sein darf. Es gibt etliche Gründe, die dazu führen können und auch hier müssen die individuellen Grenzen geachtet werden. Dabei sollte man nur nicht den menschlichen Körper sexualisieren, denn damit schadet man sehr vielen anderen.
Die Körper von Frauen (oder solcher Personen, die die Gesellschaft als Frauen ansieht) sind so sexualisiert, dass so gut wie jede Darstellung, in der ihr Oberkörper unbedeckt ist, im Kontext von Sex oder zumindest sexueller Begierde stattfindet. Die Konsequenz daraus ist, dass Eltern nicht einmal öffentlich ihre Kinder stillen können, geschweige denn generell oberkörperfrei existieren dürfen, sobald sie gesehen werden könnten. Es bringt generell eine sehr ungesunde Einstellung zum eigenen Körper bei, der nur in einem sexuellen Bereich existieren darf.
So ziemlich dasselbe gilt für ohnehin schon von der Gesellschaft über-sexualisierte Gruppen wie People of Color und queere Menschen.
Ein Körper ist ein Körper und auch wenn er nackt ist, muss daran nichts sexuelles sein.